Metallfiguren - edles Metall oder billiges Blech?

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Fälschungen

Grundlegendes

Um erfolgreich Fälschungen erkennen zu können sollte man vorher sich diverse Punkte genau zu Gemüte führen...


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Die für das Ü-Ei produzierten Figuren weisen immer eine erstklassige Verarbeitung auf. Spätestens bei der Betrachtung der Sockelunterseite fällt auf, ob es sich um ein Orginal oder eine Fälschung handelt. Diese ist bei orginalen Figuren meistens exakt gearbeitet, was einen festen Stand der Figur gewärleistet.

Der Sockel ist somit fast das wichtigste Indiz für eine Erkennung. Er hilft bei der Bestimmung der Farbe, wenn die Figur stark bespielt ist. Die Sockelunterseite gibt dann meistens noch die ursprüngliche Farbe preis. Auch sollten angebliche Varianten immer die gleiche Sockelgröße wie die orginalen Figuren der Serie besitzen. Das Fälschen aufwendiger Figuren ist so anspuchsvoll, daß meist kein Wert auf den unwichtigen Sockel gelegt wird.





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Die Figuren für das Ü-Ei wurden in einer streng geheimen Metalllegierung produziert, welche eine gewisse Farbe und Härte aufweist. Dies mal eben im heimischen Keller zu kopieren ist nahezu unmöglich. Wie man bei der linken Figur gut sehen kann,
weisen die Fälschungen meist einen viel helleren Ton auf! (Bild rechts)

Die Farbgebung der unterschiedlichen Ü-Ei Metallfiguren, also zum Beispiel Kupfer oder Messing war immer gleich, es variierte lediglich die Farbstärke. Dies zu kopieren ist wie bei der Wahl der richtigen Legierung, sehr schwer.

Die Figuren aus dem Ü-Ei werden seit einiger Zeit nicht mehr produziert und weisen somit gewisse Alterungserscheinungen auf. Dies kann sich unter anderem in der Farbe der Figur bemerkbar machen.

Das Gewicht der einzelnen Figuren war quer durch die Bank erstaunlich nah beieinander. Wahrscheinlich war dies durch Auflagen dem Produzenten vorgegeben.





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Replikate

Replikate kommen zum Teil aus China oder dem osteuropäischen Raum. Dort werden ganze Gussformen erstellt um die Endprodukte teuer zu verkaufen. Jedoch ist es nahezu unmöglich die geheimen Farb- und Metallrezepturen exakt so zu kopieren, daß sie als Ü-Ei Orginale durchgehen. Auch ohne Maschinen kann man Figuren nachgießen, was aber in den meisten Fällen durch die geringen bis kaum sichtbaren Konturen auffällt. Auch hier ist die Farbe und Härte des Materials Kilometer weit vom Orginal entfernt.






Etwas besser gemachte, aber immer noch nicht durch Fachleute hergestellte, Replikate sind zum Beispiel die unten gezeigten Figuren der Serie Schotten um 1743. Bei diesen Figuren ist auffallend, daß der Sockel kleiner als bei den Orginalen ist. Dies geschah weil man ihm einen neuen Schriftzug vorn und hinten verpasst hat um dem Sammler vorzumachen daß es sich hier um eine seltene Variante handelt. Außerdem ist der Name anders positioniert als bei den orginal Figuren. Einen wichtigen Anhaltspunkt gibt auch die Unterseite der Bodenplatte, welche sehr uneben und schlecht verarbeitet ist. Bei genauerem hinschauen fällt außerdem sofort auf, daß die Figuren, im Vergleich zu den Versionen aus dem Ei, sehr schlecht konturiert sind. Man sollte also bei diversen Angeboten aus dem Netz acht geben, wenn dort mit der Seltenheit der Figuren geprahlt wird und kein gutes Bildmaterial vorhanden ist.







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Noch ein gutes Beispiel sind diese Beiden Figuren der Schotten um 1743 (Bild unten), welche ich in einem größerem Konvolt vorfand. Hier wurde Laienhaft eine Gussform von den Orginal Figuren ohne Sockel-Kennung angefertigt und mit Blei ausgegossen. Warum aus Blei??? Das hat mir zum einen das Gewicht verraten welches deutlich über dem der Orginalen liegt und wenn man die Figuren über ein Blatt Papier reibt hinterlässt dies graue Spuren. Außerdem ist das Gussmaterial nicht völlig bis in die kleinsten Winkel der Gussform eingedrungen das sieht man besonders beim Dudelsackpfeifer an den Pfeifen (Bild links). Betrachtet man sich die Sockel beider Figuren fällt sofort auf das es sich hier um Nachgüsse handelt welche nicht sondelich Sorgfälltig angefertigt worden.



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Manipulationen


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Figuren veredeln


Bei dieser Methode werden Varianten aus Eisen im großen Stil günstig angekauft, anschließend mit Messing oder einer Silberfarbe "veredelt" und wieder teuer weiterverkauft. Diese Methode gab es auch früher schon, aber sie war eine ganze Zeit lang abgetaucht. In letzter Zeit hat es wieder etwas zugenommen. Es ist manchmal wirklich schwer zu erkennen und als Gegenmaßnahme hilft wohl oft nur ein Einkauf bei einem Händler seines Vertrauens.

Jedoch werden solche Figuren oft zu lang veredelt sodaß die Konturen darunter stark leiden und die Figur, als nachträglich bearbeitet schnell erkannt wird. Dies ist zum Beispiel auf dem Bild links gut zu erkennen.

Außerdem gibt es noch Figuren die als sogenannte "Bicolor-" Figuren angeboten werden (Bild rechts). Diese sind laut Angebot unvollständig bemalt und weisen zweierlei Farben auf. Jedoch sind diese Figuren nach unserer Kenntnis eine Manipulation und tauchten erst in den letzten zehn Jahren auf.







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Ein weiteres gutes Beispiel für die Veredelung von Metallfiguren sind diese Westmänner und Indianer Häuptlinge (Bild links). Wenn man solche Figuren in einer Auktion findet, hat man nahezu keinerlei Chance, die Fälschung von Orginal Ferrero zu unterscheiden. Die Farbgebung der manipulierten Figuren ist sehr gut gelungen (Bild rechts) was bedeutet, dass hier jemand mit guten Kenntnissen am Werk war. Betrachtet man allerdings die Sockelunterseite (Bilder unten) der Figuren kann hier sogar ein Laie sehen, dass hier Chrom-Figuren als Vorlage dienten.









Figuren Verändern

Hier werden Teile von Figuren wegeschliffen oder gar ganze Gussformen verändert, um nie dagewesene Varianten zu erschaffen. Dies geschiet wie unter Nachgüsse schon geschrieben überwiegend im osteuropäischen Raum und China.




Dentalreplikate


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Die zweite Methode ist relativ neu und noch aggressiver am Markt zur Zeit. Aus einer sehr bekannten Quelle gibt es nun nämlich auch Metallfiguren als Dentalfälschung (wobei auch diese dann später hochwertig legiert werden). Das hat für den Fälschungsverkäufer den Vorteil, dass er auch vergleichsweise teure Figuren (wie z.B. die Piraten) nicht erst ankaufen muss.










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Wie alle Dentalfälschungen gibt es auch hier eine Doppelnaht, allerdings wird diese sehr gut vertuscht durch das Bearbeiten der Oberfläche. Zusätzlich dazu ist die Naht auch sehr klein und dünn! Ein häufig gut zu sehendes Merkmal ist allerdings momentan noch die Oberfläche des Bodens! Die Kennung wird so gut wie nie mitkopiert falls das Original eine hatte und zum zweiten weißt die Oberfläche sehr deutliche Riefen auf! (Leider wohl nur eine Frage der Zeit bis auch dies behoben wurde)









35mm Figuren

Die einzigen Metallfiguren die in 35mm im Ü-Ei gewesen sind (abgesehen von den Figuren aus chinesischen Sagen), waren der Wikinger und der Römer Satz. Warum es genau dazu kam wird wahrscheinlich nicht mehr bestimmt werden können. Man geht davon aus, daß der Hersteller aus Kostengründen ohne ein Einverständniss von Ferrero, die Figuren in 35mm produzierte. Ferrero hatte keinerlei Ersatz und war gezwungen diese dann 1984/1985 ins Ei zu packen. Alle weiteren Figuren wie zum Beispiel Ritter, Europäische Soldaten um 1730-1900 oder Musketiere waren in der 35mm nie im Ü-Ei enthalten.


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Alle 35mm Figuren hatten unter dem Sockel eine Kennung. Wenn man ausschließlich Figuren aus dem Ü-Ei sammelt, sollte man zum einen darauf achten daß nur die Figurenkennung unter dem Sockeln eingeprägt wurde, also z.B. A3 oder A6. Alle Figuren die nicht im Ü-Ei waren, haben neben der Figurenkennung noch das Herstellerlogo eingeprägt (siehe Bild links). Achtung!!! Anders verhält es sich bei den 40mm Figuren, dort ist bei Figuren aus dem Ü-Ei auch das Herstellerlogo neben der Figurenkennung eingeprägt.

Außerdem sollte man darauf achten, daß die Figuren messingfarben sind, weil nur diese im Ü-Ei enthalten waren. Andere Farben wie Kupfer oder Eisen wurden im freiem Handel vertrieben.





Links


Quellen

Vielen Herzlichen Dank an kengai, blindergockel2010 und Scherinho für das tolle Bildmaterial und ihre Hilfe beim erstellen dieser Seite.